Situationsbedingtdurch den Umbau des Landtagssaales und der noch anhaltenden Pandemie fand der 20. Bürgermeistertag der NÖ Gemeindeberatung in digitaler Form statt. Insgesamt nahmen über 160 Personen am virtuellen Format, welches wieder in den Räumlichkeiten der Energie- und Umweltagentur Niederösterreich aufgezeichnet wurde, teil.
Das Vortragsprogramm beim 20-jährigen Jubiläum wurde auf vier Vorträge eingegrenzt. Dennoch bot der virtuelle Bürgermeistertag auch in diesem Jahr wieder ein abwechslungsreiches Programm vom Überblick zur VRV 2015, über das Steuerkontrollsystem (SKS) und deren weiteren Entwicklung bis hin zu den aktuellen Finanzierungsaussichten.
Die traditionellen Grußworte der Präsidenten erfolgten dieses Jahr durch NÖ Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl, welcher persönlich in den Räumlichkeiten der ENU vorbeischaute und NÖGVV-Präsident Rupert Dworak, der seine Grußworte in einer Videobotschaft übermittelte. Ihre Gedanken zu den aktuellen Herausforderungen und Chancen der Gemeinde teilte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner in einer vorab übermittelten Videobotschaft mit. Im Fokus standen vor allem die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine, der derzeitigen Teuerungswelle und den Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus.
Im ersten Teil der virtuellen Veranstaltung konnten sich die Teilnehmer durch den Beitrag von Andreas Auer von der Abteilung Gemeinden einen Überblick über die weitere Entwicklung der VRV 2015 informieren. Im Fokus standen neben dem Haushaltspotential und dem Investitionsnachweis auch die anstehende Novellierung der VRV 2015.
Danach erklärten David Pewal und Verena Gabler die Grundzüge und die Wichtigkeit eines bestehenden und gut dokumentieren internen Kontrollsystems (IKS) und Steuerkontrollsystems (SKS). Abgerundet wurde das Thema mit zahlreichen Praxisbeispielen, welche die Rolle des IKS und SKS für die Gemeinden verdeutlichten.
Im Anschluss an die Kontrollsysteme vermittelte NÖ Gemeindeberatung-GF Ursula Stingl-Lösch in ihrer Steuerrundschau aktuelle Themen beginnend bei der Erhöhung der Pendlerpauschale für die Mitarbeiter bis hin zur umsatzsteuerlichen Behandlung der Überlassung von Räumlichkeiten an ukrainische Flüchtlinge.
Den Abschluss des virtuellen Bürgermeistertages bildete ein Überblick von Rechtsanwalt Friedrich Nusterer (Nusterer & Mayer RA OG) und Franz Wolfbeisser von der RPW Wirtschaftstreuhand GmbH zu den Finanzierungsaussichten: Zunächst wurde darauf eingegangen, welche regionale Rolle der Bankomat in der Gemeinde hat und wie dessen Bestand abgesichert werden kann. Danach folgte ein Überblick über die aktuelle und zukünftige Lage an den Finanzmärkten, welche aufgrund der äußeren Umstände derzeit stark volatil sind. In dem Zusammenhang wurde weiters auf mögliche Stolpersteine bei einem aktuellen Darlehnswechsel bzw. einer Neuausschreibung hingewiesen.