Gesundheitsregion Waldviertel
In Gmünd wird eine neue Gesundheitsklinik entstehen. In Horn und Zwettl werden zwei hochmoderne Kliniken mit breitem Angebot den Versorgungsschwerpunkt bilden, und in Waidhofen an der Thaya wird das Zentrum für Altersmedizin ausgebaut.
Mit einem Investitionsvolumen von 120 Millionen Euro wird in Gmünd eine Gesundheitsklinik entstehen, die eine hochwertige und wohnortnahe medizinische Versorgung für die Menschen in der Region sicherstellen soll. Das bestehende LK Gmünd wird am derzeitigen Standort so lange erhalten bleiben, bis die neue Gesundheitsklinik in Betrieb ist. In Horn und Zwettl werden zwei regionale klinische Zentren mit hochqualitativer Medizin für das gesamte Waldviertel errichtet. Durch die verkehrsgünstige Lage werden beide Kliniken gut erreichbar sein. In Horn soll ein Schwerpunkt auf Urologie etabliert werden. Das hochmoderne Zentrum für Altersmedizin wird um tagesklinische Leistungen in Innerer Medizin, Chirurgie und eine onkologische Ambulanz erweitert. Die Neuro-Rehabilitation in Allentsteig genießt österreichweit einen hervorragenden Ruf und wird kontinuierlich weiterentwickelt. Auch das Psychosomatische Zentrum Waldviertel – Klinik Eggenburg wird weiter gestärkt. Jede Bezirkshauptstadt soll bis 2028 mindestens eine Primärversorgungseinheit (PVE) erhalten.
Zentrale Elemente im Landesklinikum Waidhofen sind der Ausbau des Zentrums für Altersmedizin und die Schaffung einer pflegegeführten Entlassungsstation. Das stärkt den Klinikstandort und stellt sicher, dass die Arbeitsplätze in der Gemeinde erhalten bleiben. Zusätzlich wird eine Notfalleinheit implementiert. Das war eine Forderung, mit der ich als Bürgermeister immer wieder konfrontiert wurde. – Bgm. Josef Ramharter (Waidhofen/Thaya)
Für Gmünd ist die medizinische Versorgung ein entscheidender Bestandteil, sie trägt auch maßgeblich zur Attraktivität als Wohnort bei. Ohne adäquaten Ersatz können wir die Überlegungen nicht befürworten. Der Gemeinderat hat eine Resolution an die Landesregierung verabschiedet. Wir fordern darin Aufklärung, wie sich die geplante Schließung des Krankenhauses, die Verlagerung von Versorgungsleistungen aus dem Bezirk und der Aufbau der neuen Gesundheitsklinik Gmünd auf den Standort und die Mitarbeiter auswirken. – Bgm. Helga Rosenmayer (Gmünd)
Der Ärztemangel und die finanziellen Anreize in Ordinationen mit Hausapotheken wirken sich in Groß Gerungs massiv aus. Der Gesundheitsplan sieht vor, dass die NEF-Standorte in Niederösterreich drastisch reduziert werden, davon wird voraussichtlich leider auch wieder Groß Gerungs direkt betroffen sein. Ganz wichtig ist mir in dieser Situation die direkte, ehrliche und lösungsorientierte Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen unserer Samariterbundrettungsstelle. – Bgm. Christian Laister (Groß Gerungs)
Gesundheitsregion Mostviertel
Im Mostviertel werden alle fünf Klinikstandorte erhalten bleiben und sich weiter spezialisieren. Durch die Zusammenarbeit im Klinikverband soll die Behandlungsqualität verbessert werden. Im östlichen und südwestlichen Mostviertel entstehen Altersmedizin- und Pflegezentren.
Die Kliniken Amstetten und Waidhofen an der Ybbs sollen stärker zusammenarbeiten und sich auf bestimmte Leistungen spezialisieren. Das LK Amstetten wird zu einem modernen Schwerpunktkrankenhaus ausgebaut. Ein Schwerpunkt soll auf Herzerkrankungen gelegt werden. In Waidhofen entsteht ein kombiniertes Modell aus Landesklinikum und Pflegezentrum als österreichweites Vorzeigemodell. Der Standort wird zu einem regionalen Zentrum für Altersmedizin weiterentwickelt. Der Standort Melk wird ein vielseitiges Zentrum für das östliche Mostviertel sein. Die Spezialisierungen in Innerer Medizin, Schlaflabor und Wundmanagement bleiben bestehen, und es wird ein modernes Zentrum für Altersmedizin aufgebaut.
Scheibbs soll wie bisher ein führender Standort für orthopädische Versorgung im inneralpinen Raum bleiben. Im psychiatrischen Zentrum in Mauer wird ein Sonderprojekt zur langfristigen Sicherstellung der Kinder- und Jugendpsychiatrie initiiert. Bis 2028 wird in jeder Bezirkshauptstadt ein Primärversorgungszentrum entstehen.
Die Versorgungssicherheit der Bevölkerung steht immer an oberster Stelle. Um dies jetzt und in Zukunft zu garantieren, braucht es starke Stimmen und tatkräftige Hände. Beim NÖ Gesundheitspakt gibt es keine Gewinner oder Verlierer, wie in manchen Zeitungen zu lesen war. Im Gesundheitsbereich stehen wir alle gemeinsam, insbesondere die Gemeinden, vor großen Herausforderungen. Umso wichtiger ist es, dass alle im Rahmen ihrer Möglichkeiten aktiv Schritte setzen, um die Versorgungssicherheit gewährleisten zu können. – Bgm. Christian Haberhauer (Amstetten)
Die Weiterentwicklung des Gesundheitssystems ist essenziell. Uns ist bewusst, dass nur so die Gesundheitsversorgung in unserer Region dauerhaft sichergestellt werden kann. Jedoch ist der Vorgang, wie der NÖ-Gesundheitspakt beschlossen wurde, verbesserungswürdig und wird aus der Sicht der Stadtgemeinde Melk sehr kritisiert. Wir, als Standortgemeinde des Landesklinikums Melk, wurden nicht direkt in die Gespräche eingebunden. Daraus haben sich in vielen Bereichen Fragen ergeben, die es zu klären gilt, um feststellen zu können, ob der Gesundheitspakt für die Menschen in unserer Gemeinde und Region die höchste Gesundheitsversorgung für die Zukunft sicherstellen kann. – Bgm. Patrick Strobl (Melk)
Gesundheitsregion Region Mitte
Das Universitätsklinikum St. Pölten bleibt das zentrale Versorgungszentrum für Niederösterreich, ergänzt durch Lilienfeld. Der Klinikverband Tulln-Klosterneuburg soll Synergien schaffen und die regionale Versorgung verbessern. Krems bleibt das führende Kompetenzzentrum für Krebstherapie.
Das Flaggschiff der Spitzenmedizin wird weiterhin das Universitätsklinikum in der Landeshauptstadt sein. Die Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Lilienfeld wird weiter forciert. Dort wird auch eine Akutgeriatrie- und Remobilisationsabteilung zur besseren Versorgung der älteren Bevölkerung aufgebaut. Im Klinikverband der Standorte Tulln und Klosterneuburg werden tagesklinische, elektive Eingriffe nach Klosterneuburg verlagert, um in Tulln die OP-Kapazitäten – insbesondere in der Onkologie – zu erweitern. In Klosterneuburg entsteht ein Zentrum für Altersmedizin zur Förderung der Selbstständigkeit älterer, multimorbider Patientinnen und Patienten. In Klosterneuburg entsteht eine Tagesklinik für gynäkologische Leistungen. Die geburtshilflichen Leistungen werden hingegen am Standort Tulln gebündelt. Das UK Krems wird führend in der Krebstherapie bleiben. Weiters wird dort Roboterchirurgie zur Erweiterung der operativen Möglichkeiten etabliert. Außerdem wird in Krems eine Pflegeschule zur Ausbildung internationaler Pflegekräfte und einer Anlaufstelle für Nostrifizierung und Weiterbildung geschaffen. Bis 2028 wird in jeder Bezirkshauptstadt eine PVE errichtet.
Es freut mich sehr, dass es uns gelungen ist, mit dem gerade frisch eröffneten ,Gesundheitszentrum Tulln an der Donau – Medizin im Zentrum‘ ein solches PVZ in Tulln entstehen zu lassen. Es bildet eine neue Ebene zwischen hausärztlichen Ordinationen und der notfallmedizinischen Versorgung im Krankenhaus. Und mit dem Standort direkt im Stadtkern ist es zudem eine weitere Stärkung unserer Innenstadt. – Bgm. Peter Eisenschenk (Tulln)
Der neue Gesundheitsplan stärkt Klosterneuburg als Schwerpunkt für Altersmedizin und reagiert damit gezielt auf die alternde Bevölkerung der Stadt. Vorgesehen sind der Ausbau der Tagesklinik, Übergangspflege am Weißen Hof, Absicherung und Ausbau der Erst- und Notfallversorgung sowie ein Primärversorgungszentrum. Der Verlust der Geburtenstation ist angesichts geringer Geburtenzahlen von rund 70 jährlich bedauerlich, jedoch nachvollziehbar. – Bgm. Christoph Kaufmann (Klosterneuburg)
Gesundheitsregion Weinviertel
Die Krankenhäuser in Hollabrunn, Korneuburg und Stockerau sollen in einem neuen Landesklinikum Weinviertel Süd-West zusammengelegt werden. Das Landesklinikum Mistelbach wird eine zentrale Rolle als Schwerpunktkrankenhaus in der Region haben.
Das Landesklinikum Mistelbach wird weiterhin Spitzenmedizin-Zentrum gemäß den Leitlinien des Gesundheitsplans bleiben. Ein neuer Klinikverband zwischen Korneuburg, Stockerau und Hollabrunn soll für bessere Behandlungsqualität sorgen. Die OP-Kapazitäten in Hollabrunn werden durch Unterstützung der anderen Standorte erweitert. Im Gegenzug werden geburtshilfliche Leistungen in Korneuburg gebündelt. In Hollabrunn werden Primärversorgungseinheit und Facharztzentrum, Mutter-Kind-Zentrum und Pflegeheim zusammengelegt. Vor allem die nur zehn Minuten voneinander entfernten Kliniken in Korneuburg und Stockerau werden künftig enger zusammenarbeiten. In Stockerau werden Akutgeriatrie und Remobilisation ausgebaut. Langfristiges Ziel ist die Errichtung eines modernen Klinikums als
Zusammenschluss der drei Standorte Hollabrunn, Korneuburg und Stockerau. In Gänserndorf wird, wie auch in den anderen Bezirkshauptstädten, ein modernes Primärversorgungszentrum errichtet.
Im Zentrum des Gesundheitsplanes 2040+ steht die Gewährleistung der besten medizinischen Versorgung der Menschen dieses Landes. Ich persönlich sehe die geplante Reform positiv und dringend notwendig. Aufgrund seiner zentralen Lage und hervorragenden Verkehrsanbindung sehe ich Stockerau als sehr guten Standort für ein zukünftiges Zentralkrankenhaus. – Bgm. Andrea Völkl (Stockerau)
Die Stadtgemeinde Korneuburg wird sich für den künftigen Standort des Klinikums Weinviertel Süd-West bewerben und hat dafür eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, um das bestmögliche Angebot liefern zu können. Alle Fraktionen des Korneuburger Gemeinderates setzen sich darüber hinaus für den Erhalt und Ausbau der Rettungskette ein. Es erfolgt eine umfassende Informationskampagne, bei der die Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit Fachleuten über die konkreten Planungen in Kenntnis gesetzt werden. – Bgm. Christian Gepp (Korneuburg)
Gesundheitsregion Thermenregion
Ein neues Zentralklinikum in Wiener Neustadt soll die Gesundheitsversorgung in der ganzen Thermenregion verbessern. Hochegg wird zum altersmedizinischen Zentrum der Region. Das Wiener Umland wird durch Erstversorgungsambulanzen entlastet.
Bis 2040 entsteht in Wiener Neustadt ein neues Zentralklinikum, das neben St. Pölten das zweite große Zentralklinikum Niederösterreichs sein wird. Hochspezialisierte Leistungen aus dem UK Hochegg werden in Wiener Neustadt gebündelt. Hochegg wird sich dafür auf moderne Altersmedizin spezialisieren. Die hohen Patientenzahlen im Umland von Wien machen eine Entlastung der Standorte Baden und Mödling notwendig. Dies soll durch Primärversorgungseinheiten als vorgelagerte Standorte der Kliniken erreicht werden, sodass die Schwerpunktkliniken sich wieder auf hochspezialisierte Behandlungen konzentrieren können. Um den Bedürfnissen der jungen Patientinnen und Patienten der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie besser gerecht zu
werden, wurde am Standort Hinterbrühl bereits mehr Raum geschaffen. Der Standort Hainburg wird in die Gesundheitsregion Thermenregion eingegliedert. Das UK Neunkirchen bleibt zentraler Versorgungsstandort der südlichen Thermenregion.
Für mich ist wichtig, das der Gesundheitsplan ein absolutes Expertenpapier ist, dass von der Politik ohne Änderung übernommen wurde und versucht, die Erfordernisse der heutigen Zeit bzw. die künftige Entwicklung am besten abzubilden, um den Bürgerinnen und Bürgern unseres Bundeslandes eine entsprechend hochwertige, fachgerechte und erreichbare medizinische Betreuung zukommen zu lassen. – Bgm. Erich Moser (Hinterbrühl)
Diese wirklich weitreichende Gesundheitsreform in Niederösterreich hat das Ziel, die medizinische Versorgung nachhaltig zu sichern und an zukünftige Herausforderungen anzupassen. Die Umstrukturierung und Spezialisierung einzelner Standorte soll die bestmögliche Gesundheitsvorsorge auf höchstem Niveau und bester Qualität für kommende Generationen gewährleisten. Um die Bedürfnisse der Bewohner und die wirtschaftlichen Gegebenheiten in der Region zu berücksichtigen, ist eine weitreichende dezentrale Gesundheitsversorgung von größter Wichtigkeit. – Bgm. Engelbert Pichler (Grimmenstein)