Drehscheibe für Informationen zu Europa

Sie sind Gemeinderätin oder Gemeinderat und interessieren sich für Europa und die Europäische Union? Sie möchten besser über Vorgänge in Europa und in der EU informiert werden und dieses Wissen an die Bürgerinnen und Bürger Ihrer Gemeinde weitergeben? Dann werden Sie Europa-Gemeinderätin oder Europa-Gemeinderat.

Beitrag von Helmut Reindl

Viele Entscheidungen, die auf europäischer Ebene getroffen werden, wirken bis weit in die Gemeinden hinein. Bürgermeister und Gemeinderäte sind oft erste Ansprechpartner, wenn Bürgerinnen und Bürger Fragen zur EU haben. Das Außenministerium und die Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich haben deshalb im Jahr 2010 die Initiative „Europa fängt in der Gemeinde an“ ins Leben gerufen. Nun hat das Bundeskanzleramt die Federführung inne. Ziel der Initiative ist es, in möglichst vielen Gemeinden Gemeindevertreter dazu zu bewegen, Europa-Gemeinderat oder -Gemeinderätin zu werden. Derzeit gibt es österreichweit bereits über 1.600.
Viele davon sind eng untereinander vernetzt und machen auch gemeinsame Projekte.

Die Union bietet enorm viele Informationen, aber man muss sie finden und bündeln.
Christian Pokorny, Europa-Gemeinderat in Purkersdorf

Europa spürbar machen
„Mir ist vor allem wichtig, die Bürgerinnen und Bürger aufzuklären, was Europa eigentlich ist. Viele Menschen wissen ja gar nicht, was die EU ist und was sie uns bringt“, sagt Christian Pokorny, Europa-Gemeinderat in Purkersdorf.
Dazu müsse man Europa in der Gemeinde spürbar machen. „Viel von dem, was ich mache, ist Aufklärungsarbeit: Die Union bietet ja enorm viele Informationen, aber man muss sie finden und bündeln. Ich fasse Vieles davon zusammen und schicke es an die Schulen sowie in Form von Presseaussendungen an die Gemeinde, damit es von dort verteilt wird“, berichtet Pokorny. Aktuelle Projekte sind etwa eine Veranstaltung am Gymnasium und der Europa-Bus, der anlässlich der Europawahl in die Gemeinde kommt.

Infos zur EU weitervermitteln
Friederike Przibil wurde in Deutschland geboren und lebt seit 20 Jahren in Österreich. 2020 kam sie in Reichenau an der Rax in den Gemeinderat und übernahm gleich die Funktion der Europa-Gemeinderätin, weil es ihr ein Herzensanliegen ist, das Thema „Europa“ in die Kommunalpolitik einzubringen. „Als meine wichtigste Aufgabe sehe ich es dabei, mir einen Überblick zu verschaffen, wo Europa etwas für die Menschen tun kann und das dann an die Bürgerinnen und Bürger weiterzuvermitteln.

Als meine wichtigste Aufgabe sehe ich es, mir einen Überblick zu verschaffen, wo Europa etwas für
die Menschen tun kann. – Friederike Przibil, Europa-Gemeinderätin in Reichenau an der Rax

Dabei ist es natürlich einerseits wichtig zu erfahren, welche Programme und Förderungen es seitens der EU gibt und anderseits muss man wissen, welche Projekte es in der Gemeinde gibt. Beruflich leitet sie ein Projekt für Betreutes Wohnen. „Daher finde ich es spannend, die Seniorengeneration – also Menschen, die das heutige Europa aufgebaut haben – und junge Leute – also Menschen, die bereits in die Union hineingeboren wurden – zusammenzubringen.
Wenn das gelingt, entstehen oft wunderbare Gespräche und Synergien“, freut sich Friederike Przibil über ihre Erfolge.

Mehr Infos: www.europagemeinderaete.at

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