Im Zuge seines Antrittsbesuchs bei Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Kocher bekräftigte Präsident Hannes Pressl eine lang gehegte Forderung des Österreichischen Gemeindebundes: Die Verlängerung der Nacheichfrist von Wasserzählern.
In Frankreich sind es 9-15, in Italien und Schweden 10, in Belgien 16 Jahre und in Finnland gibt es sie erst gar nicht – die Rede ist von Nacheichfristen bei Wasserzählern. Übrigens die gleichen Fabrikate, die auch in Österreich verwendet werden. Rund 1,44 Millionen Wasserzähler waren in Österreichs Haushalten im Jahr 2018 eingebaut. Aufgrund der kurzen Nacheichfrist von nur fünf Jahren müssen österreichweit jährlich fast 300.000 Wasserzähler getauscht werden. Präsident Pressl erneuerte bei seinem Besuch im Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft die Forderung des Gemeindebundes nach einer Verlängerung der Nacheichfrist für die heimischen Wasserzähler. „Das hätte nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch einen enormen Mehrwert“, rechnete Pressl vor. “Der Tausch eines Wasserzählers kostet bei durchschnittlichen Haushaltszählern bis zu € 200,–, wenn man Material und Arbeitszeit summiert, belegt eine BOKU Studie aus dem Jahr 2022. Das sind österreichweit rund € 60.000.000,– pro Jahr.” zitiert der Gemeindebundpräsident aus der Studie des Instituts für Siedlungswasserbau, Industriewasserwirtschaft und Gewässerschutz an der BOKU. Und auch von Ressourcenschonung könne man sprechen, wenn man die Frist verlängere, sagt Pressl. Denn die gebrauchten Kartuschen würden nach dem Ausbau weggeschmissen. Durch eine Verlängerung der Nacheichfrist wäre auch die Umwelt entlastet, selbst wenn man Teile recycliert. Pressl schlägt deshalb eine Verlängerung der Nacheichfrist von Wasserzählern auf mindestens 10 Jahre vor.
Minister Kocher ist übrigens in der Reihe der für das Eichwesen zuständigen Minister nicht der erste, dem Gemeindebundchefs den Vorschlag zur Verlängerung der Eichintervalle bei Kaltwasserzählern machen. “Wir können uns deshalb im Gemeindebund des Eindrucks nicht erwähren, dass dieser Wunsch, den die Minister – so wie auch Martin Kocher – stets begrüßt haben, danach immer an der Ministerialbürokratie und dem Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen gescheitert ist”, so Pressl. “Ich bin dem Minister enorm dankbar, dass wir nun einen neuerlichen Anlauf starten.” hofft der Gemeindebundchef diesmal auf Erkenntnis und Erfolg.
Hier die Stellungnahme der BOKU zum Thema von März 2022:
