Was tun, wenn eine Tierseuche ausbricht?

Neben der gesetzlich verankerten Zuständigkeit laut NÖ Tiermaterialienverordnung bei der Schaffung der Infrastruktur für die Entsorgung von Tierkadavern und tierischen Lebensmitteln von Privathaushalten, kommt den Gemeinden auch eine Schlüsselrolle bei der Bekämpfung von Tierseuchen zu.

Autor: Christina Riedl

Zwar wurde durch die Novellierung des Tierseuchengesetzes von 1909 mit dem Tiergesundheitsgesetz 2024 die Zuständigkeit des Bürgermeisters bzw. der Bürgermeisterin als Verbindungsstelle für die Meldung des Verdachts einer anzeigepflichtigen Tierseuche gestrichen, aber die Mitwirkungspflicht bei Seuchenbekämpfungsmaßnahmen bleibt weiterhin bestehen.
Üblicherweise beschränkt sich diese auf die Verlautbarung von allgemein verbindlichen Verfügungen zur Verhinderung der Seuchenverschleppung von Kategorie A- und B-Krankheiten, wie Durchfahrtsbeschränkungen oder Desinfektionsmaßnahmen, aber es könnte auch spezielle Tätigkeiten betreffen.

Kategorisierung der Tierseuchen nach Relevanz

Im neuen Tiergesundheitsgesetz wurde die Kategorisierung der Tierseuchen nach ihrer Relevanz und den zu setzenden Maßnahmen übernommen. Dies beginnt mit Seuchen der Kategorie E,
die lediglich überwacht werden müssen, z.B. das West-Nil-Virus bei Pferden und Vögeln oder das Q-Fieber und die Paratuberkulose bei Wiederkäuern. Hier gibt es keine behördlichen
Maßnahmen. Bei Seuchen der Kategorie A müssen hingegen die betroffenen Tierbestände gekeult werden, Sperrzonen errichtet und alle empfänglichen Tierarten im Umkreis untersucht werden. Dies betrifft Krankheiten wie die Vogelgrippe, Afrikanische Schweinepest oder Maul- und Klauenseuche.

Zäune gegen Schweinepest

Zu den spezielleren Tätigkeiten, welche nicht abschließend im Tiergesundheitsgesetz 2024 angeführt sind, gehört, dass die Gemeinden beim Auftreten der Afrikanischen Schweinepest dazu verpflichtet sind, Zäune oder andere Barrieren, welche auf öffentlichem Gut oder auf Grund vertraglicher Einigung mit betroffenen Grundeigentümern zur Eindämmung der Krankheit errichtet werden, zu überwachen und die Kosten für diese Überwachung zu tragen. Aus Landesmitteln können hier bei der Kostentragung Erleichterungen gewährt werden. Darüber hinaus wird die Gemeinde im Bereich der infrastrukturellen Unterstützung benötigt. So etwa beim Bergen von seuchenverdächtigen Tierkadavern – zum Beispiel von verendeten Wasservögeln im Falle der derzeit grassierenden Vogelgrippe.

zur Autorin: Dr Christina Riedl ist Veterinärdirektorin und Leiterin der Abteilung Veterinärangelegenheiten und Lebensmittelkontrolle im Amt der NÖ Landesregierung

weitere Infos finden Sie HIER

Das könnte Sie auch interessieren

Neues Kapitel in Scheibbs: Riemer übernimmt Agenden

Purgstall: Große Zustimmung, viel Dankbarkeit und viel persönliches Engagement prägten die Bezirksversammlung des NÖ Gemeindebundes im Bezirk…

Roland Zimmer ist neuer Bezirksobmann in Zwettl

Im Zuge der jüngsten Bezirksversammlung des NÖ Gemeindebundes im Bezirk Zwettl wurde ein neuer Bezirksobmann gewählt: Bürgermeister Roland Zimmer…

Herzliche Gratulation an Bgm. Roland Zimmer zur Wahl zum Bezirksobmann in Zwettl! 👏 Ein großes Danke an Maximilian Igel…

Herzliche Gratulation an Bgm. Roland Zimmer zur Wahl zum Bezirksobmann in Zwettl! 👏 Ein großes Danke an Maximilian Igelsböck für 5 Jahre…

Roland Zimmer ist neuer Bezirksobmann in Zwettl

Zur Quelle

✅ Kein Antrag ✅ Keine Kofinanzierung ✅ Keine Bürokratiemonster ➡️ Dafür: Mehr Spielraum für Investitionen vor Ort! Alle …

✅ Kein Antrag ✅ Keine Kofinanzierung ✅ Keine Bürokratiemonster ➡️ Dafür: Mehr Spielraum für Investitionen vor Ort!Alle…

160 Millionen Euro – direkte und unbürokratische Unterstützung durch kommunales Investitionsprogramm

Gemeindebundpräsident Johannes Pressl und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner unterstreichen Bedeutung des Kommunalen Investitionsprogramms. Die…

📰 Die heutige Medienberichterstattung zeigt: Ein starkes Zeichen der Unterstützung für unsere Gemeinden! 💪 Mit dem Gem…

📰 Die heutige Medienberichterstattung zeigt: Ein starkes Zeichen der Unterstützung für unsere Gemeinden! 💪 Mit dem…

35 Millionen Euro als wichtige Starthilfe – NÖ Gemeindebund begrüßt Unterstützungspaket des Landes

Ein starkes Signal in wirtschaftlich schwierigen Zeiten: Das Land Niederösterreich präsentierte diese Woche ein 35 Millionen Euro umfassendes…