Corona-Lagebesprechung: “Bannmeile” rund um Kliniken und Pflegeheime gefordert

Im Anschluss an die heutige Corona-Lagebesprechung im Landhaus informierten LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, die Landesrätinnen Ulrike Königsberger-Ludwig und Christiane Teschl-Hofmeister gemeinsam mit NÖ Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl, Sanitätsdirektorin Irmgard Lechner, Vertretern von Gemeinde- und Städtebund sowie der NÖ-Impfkoordination über die aktuelle Corona-Lage.

LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf brachte zu Beginn der Pressekonferenz die gute Nachricht: „Der Lockdown hat gewirkt, die Zahlen gehen nach unten. Die Lage in den Kliniken ist stabil, aber auf einem hohen Niveau. Am heutigen Tag werden in Niederösterreich 90 Patientinnen und Patienten auf Intensivstationen behandelt, 263 Personen befinden sich auf Normalstationen. Die Situation auf den Intensivstationen bleibt jedoch angespannt.“ Für Pernkopf sei aber klar erkennbar, dass „die Impfung wirkt und nach wie vor vor schweren Verläufen schützt. Deswegen starten wir eine Impfoffensive über die Feiertage. Die Impfstraßen werden auch über die Weihnachtsfeiertage offen sein, im St. Pöltner Landesimpfzentrum wird zu Silvester sogar von 19.00 bis 01.00 Uhr geimpft werden“, so der LH-Stellvertreter. Man erwarte darüber hinaus, dass bis spätestens Ende Jänner der Totimpfstoff von Novavax in Niederösterreich verimpft werden könne. Pernkopf rechne mit 20.000 Dosen für Niederösterreich. Umfangreiche Informationen rund um die Corona-Schutzimpfung sowie Impfmöglichkeiten sind unter www.impfung.at zu finden.

© NLK Pfeiffer

Zu den jüngsten Protesten und Demonstrationen vor Kliniken sagte LH-Stellvertreter Pernkopf, dass „ich kein Verständnis dafür habe. Und ich habe auch angeregt, dass es hier eine gesetzliche Änderung auf Bundesebene geben sollte. Wenn man rund um das Parlament an Sitzungstagen eine Bannmeile von 300 Metern zieht, dann wird es auch möglich sein, eine Bannmeile rund um alle 264 Spitäler in Österreich zu ziehen. Denn im Parlament wird an Sitzungstagen über das Zusammenleben entschieden, in den Spitälern wird rund um die Uhr um das Überleben der Patientinnen und Patienten gekämpft. Wir brauchen diese Bannmeile so schnell wie möglich.“

Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig untermauerte Pernkopfs Forderung nach einer Bannmeile: „Es macht mich sehr betroffen, wenn man die Bilder sieht, wie Gesundheitspersonal von Menschen attackiert wird, die gegen die Impfung sind. Ich unterstütze diese Forderung und würde auch die Pflegeheime dazu nehmen.“

Zur Lage in Niederösterreichs Gemeinden meinte NÖ Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl: „Die Gemeinden haben sich mit den Teststraßen in das Pandemie-Management integriert und im letzten Jahr sehr viel geleistet. Wir halten das Antigen-Testangebot aufrecht und unterstützen laufend, wenn es notwendig ist. Es geht in so einer unsicheren Phase rund um Omikron darum, den Bürgermeistern als Stützen des gesellschaftlichen Systems Rückhalt zu geben.“

Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister sagte, dass im Bildungsbereich die Infektionszahlen nach unten gehen: „Wir haben keine einzige geschlossene Schule und nur zehn geschlossene Klassen. Die Situation in Niederösterreich ist eine sehr gute. Es gibt keinen weiteren Bereich des Lebens, der so gut getestet ist wie die Schule. Wir tun alles dafür, dass die Schulen offenbleiben.“ Ein Beitrag dazu sei auch die hohe Durchimpfungsrate des Lehrpersonals. Zur Absonderung von Omikron-Kontaktpersonen in den Schulen stellte Teschl-Hofmeister klar: „K1 in der Schule sind jene Kinder, die vor, hinter, rechts und links vom betroffenen Schüler sitzen.“ Man versuche so lange wie möglich nach diesem Modell vorzugehen, werde aber bei entsprechenden Erlässen seitens des Bundes adaptieren.

Zur Lage in den Kindergärten sagte Landesrätin Teschl-Hofmeister, dass Niederösterreich „das erste Bundesland ist, das flächendeckend und bis zu drei Mal pro Woche in Kindergärten testet. Das ist eine großartige Leistung. Wir machen das freiwillig und ich sage, es bleibt bei der Freiwilligkeit. 73 Prozent der Eltern haben ihre Einwilligungserklärung abgegeben und wir haben bei 1,6 Millionen Schleckertests in etwa 1.000 Kinder PCR nachgetestet. Es ist eine großartige Leistung des Kindergartens.“

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