Wenn der GO-Bot mit dem K(ARL)-I

Das Team des NÖ Gemeindebundes hat gemeinsam mit der IT der Volkspartei innovative KI-Tools entwickelt, um Gemeindemandatare bestmöglich in ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen. IT-Bereichsleiter Thomas Tweraser gibt Einblicke in die neuen Anwendungen und zukünftigen Visionen.

NÖ GEMEINDE: Thomas, welche neuen KI-Funktionen stehen den Gemeindemandataren im Intern-Bereich der Website zur Verfügung?
THOMAS TWERASER: Es wurde einerseits der GO-Bot – der Gemeindeordnungsbot – entwickelt und soll als Ersatz für einen Juristen dienen, wenn gerade einmal keiner greifbar ist. Oft genug kommt es vor, dass man bei einer Gemeinderatssitzung rechtlich nicht weiterweiß – da soll dieser Chat-Bot zum Tragen kommen, wobei hier wichtig zu erwähnen ist, dass es immer in Verantwortung des Nutzers liegt, die ausgegebene Antwort auch zu prüfen, ob sie richtig ist. Zusätzlich stellt der NÖ Gemeindebund all seinen Mitgliedern die modernsten KI-Modelle zur Verfügung. Diese Premium-Variante soll als Unterstützung für die tägliche Arbeit dienen, ohne dass jemand sein eigenes ChatGPT-Premium-Abo benötigt. Und drittens gibt es im Intern-Bereich auch IKKI. Das ist die Einsteiger-KI der NÖVP. Wenn man rasch eine Presseaussendung benötigt, diese korrigiert werden soll oder wenn man einen Social Media-Post benötigt. Im Gegensatz zu den Premium-Varianten kennt IKKI die „Melodie“ der Volkspartei – kurzum: wer wir sind, was wir tun und was uns antreibt.

Zu den modernsten KI-Modellen, die du erwähnt hast – welche können unsere Mitglieder von nun an gratis nutzen?
Die Benutzer können auf die schnellsten Modelle von „Open AI“ (ChatGPT) zugreifen, aber auch von Goolges „Gemini“. Zusätzlich gibt es „Perplexity“ – eine Art KI-Suchmaschine. Wir werden diese Programme auch laufend auf die neuesten und gängigsten Modelle erweitern. Somit wird die Gemeindebund-KI immer gescheiter und besser!

Zurück zum GO-Bot – Wie verlief die Entwicklung dieses Bots und welches Ziel verfolgt er?
Im März 2025 sind wir gemeinsam richtig mit dem Thema durchgestartet. Die Anforderung war, die Fachexpertise des NÖ Gemeindebundes zugänglich zu machen mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz. Da kommt der große Asset des NÖ Gemeindebundes zugute – das vorhandene Fachwissen durch die Juristen, das in den GO-Bot eingeflossen ist. Die Juristen haben bei den Verbesserungsschleifen ihren persönlichen Blickwinkel einfließen lassen, wie Rechtsauskünfte gedacht werden und was euren Mitgliedern beim Output wichtig ist. Der Anspruch ist, dass die Antworten eine ähnliche Qualität erreicht, wie wenn man anruft und zur Gemeindeordnung eure Juristen etwas fragt.

Was steckt technisch eigentlich hinter dem GO-Bot?
Wir arbeiten mit „OpenAI o3-mini“. Das ist ein sogenanntes „reasoning-Modell“. Das heißt, dass es einem nicht die erste Antwort retour gibt, die ihm einfällt, sondern das Modell wägt die Antwort zunächst ab und überprüft noch einmal, ob eine Quellenangabe dabei ist. Da fließen die NÖ Gemeindeordnung selbst, der Leitfaden und auch ganz viel Fachwissen der Juristen ein, das in den nächsten Jahren ständig erweitert wird.

Nö Gemeindebund-Pressesprecher Bernhard Steinböck präsentiert den lokalen Server, der einen speziellen Namen hat: K(arl)-I – ein Verweis auf den ehemaligen IT-Bereichsleiter Karl Thier.

Welche KI-Projekte plant der NÖ Gemeindebund für die Zukunft?
Wir werden selbstverständlich das, was schon da ist, laufend weiterentwickeln. Es werden Modelle hinzukommen, andere eventuell aus der Mode kommen. Wir dürfen für den NÖ Gemeindebund gerade weiters an einer lokalen KI arbeiten. Damit ist gemeint, dass sie von uns selbst in unserem Rechenzentrum betrieben wird. OpenAI und Google machen wir damit zwar noch keine Konkurrenz, aber das Projekt eröffnet uns viele Möglichkeiten KI zu nutzen, wenn der Datenschutz ins Spiel kommt. Diese lokale KI hat einen Arbeitstitel und ist eine Hommage an einen meiner Vorgänger – Karli Thier – somit K(ARL)-I. Auf diesem Server liegen dann die vom Gemeindebund freigegebenen Dokumente, mit denen man sich, salopp gesagt, in naher Zukunft „unterhalten“ wird können. Hier sollen neben der Gemeindeordnung alle Gemeinde-relevanten Rechtsmaterien abgebildet werden.

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